Datenschutz und Datenmissbrauch 😱

Schalten Sie alle Geräte ab und verlassen Sie das Internet

Sie möchten keine Internetseiten mit Cookies besuchen? Dann sollten Sie unbedingt alle Geräte abschalten und das Internet verlassen. Mit den Cookies wird nämlich nur ein sehr kleiner Teil Ihrer persönlichen Daten gesammelt. Deutlich mehr erfahren die Konzerne und Geheimdienste über ganz andere Wege. Benutzen Sie zum Beispiel ein Windows-Betriebssystem? Dann sollten Sie sofort den Computer herunterfahren. Datensammler Nummer eins ist nämlich die Firma Microsoft mit ihrem Monopol an Betriebssystemen für Desktop-Computer. Was harmlos als Förderung der Kundenbindung bezeichnet wird, ist nämlich nichts anderes, als das Sammeln von persönlichen Daten. Die Kunden sollen damit so fest wie möglich an die Microsoft-Produkte gebunden werden. Was dann zum Beispiel mit den so toll verwertbaren Daten von Outlook, Internetexplorer, aus der kostenlosen Cloud und anderen Programmen passiert, ist und bleibt das Geheimnis von Microsoft.

Ebenso ist es mit vielen der anderen Programme, die Sie auf ihrem Computer installiert haben. Warum werden denn für die Nutzung dieser Programme so oft die Angaben von persönlichen Daten verlangt? Ganz einfach: um sie Marketingzwecken zuzuführen. Und diese Daten liegen sogar im Klartext vor, sie müssen nicht aufwendig unter Verwendung von Cookies und künstlicher Intelligenz generiert werden.

Haben Sie ein Telefon, vielleicht auch ein Handy oder gar ein Smartphone. Schalten sie alle diese Geräte ab. Vernichten Sie alle SIM-Karten und verbrennen Sie ihr Smartphone. Die mobilen Telefone sind geradezu Datenschleudern. Viele der dort installieren Apps schicken ständig Informationen an die Betreiber dieser Programme. Oft wird zum Beispiel permanent registriert, wo wir sind und was wir machen. Von der Verwendung von Facebook und WhatsApp ganz zu schweigen. Intimer als dort geht das Datensammeln gar nicht mehr.

Kündigen Sie alle Telefon-, Kabel-TV- und Internetverträge. Auch hier sammeln die Firmen fleißig Daten, bei denen Niemand weiß, wo sie am Ende landen. Wenn sie nur heimlich genug weitergegeben werden oder von Hackern an das Darknet verkauft werden, helfen die ganze Datenschutz-Grundverordnung und die bestens formulierte Datenschutzerklärung kein bisschen weiter.

Das Gleiche gilt für alle Kredit- und Rabattkarten. Vernichten Sie diese. Dass viele Geheimdienste jederzeit Zugang zu unserem Einkaufsverhalten haben, ist allgemein bekannt. Bestellen Sie alle Zeitungen und Zeitschriften ab und entfernen Sie alle Namensschilder vor ihrer Wohnung. Besuchen Sie niemals einen Arzt oder ein Krankenhaus. Und verlassen Sie wegen den vielen Kameras auf den Straßen und Plätzen niemals das Haus.

Wir werden zu gläsernen Menschen:

Der technische Fortschritt mit der weltweiten Vernetzung durch das Internet und der immer besser werdenden Rechentechnik ermöglichen einfach eine immer effizientere Nutzung unserer Daten. Und wir tragen dabei auch immer wieder eine Mitschuld. Schließlich soll im Internet ja alles kostenlos sein. So sind wir es ja gewohnt. Doch wie werden die kostenlosen Dienste finanziert? Wer immer alles kostenlos nutzen will, darf sich hinterher nicht beschweren, wenn die kostenlosen Dienste mithilfe der Sammlung und Weitergabe persönlicher Daten finanziert werden. Irgendwie müssen die Investitionen in die Technik, in die Software und in die Arbeitszeit ja schließlich zu einem Erfolg führen.

Wer hat eigentlich schon einmal beim Installieren einer App, der Nutzung von Google Gmail oder der Anmeldung an einem Internetdienst die Nutzungsbedingungen vollständig durchgelesen? Kaum jemand. Kaum jemand weiß, wie oft er der Weitergabe seiner Daten zugestimmt hat. Wer also regelmäßig die Nutzungsbestimmungen ungelesen bestätigt, braucht nun wirklich keine Angst vor Cookies zu haben. Der Datenmissbrauch durch die bestätigten Nutzungsbedingungen ist viel schlimmer.

Nicht die Cookies sind das Problem, sondern die Werbebanner:

Cookies sind kleine Softwarepakete, die erfunden wurden, um beim Aufrufen einer Internetseite einen Datenaustausch durchführen zu können. Von der ursprünglichen Idee her sollen sie eigentlich nur daran erinnern, dass die entsprechende Seite schon einmal aufgerufen wurde. Diese kleine Hilfe vereinfacht die Nutzung, weil dann zum Beispiel kein erneuter Log-in durchgeführt und keine Formulardaten neu eingetragen werden müssen. Die Cookies verbleiben hierbei auf dem Computer des Seitenbesuchers. Cookies werden nie beim Betreiber der Internetseite gespeichert. Sie werden dort lediglich erzeugt und abgefragt. An den möglichen Missbrauch zum Datensammeln hatte ursprünglich auch niemand gedacht. Und auch heute noch werden die meisten Cookies allein nur für diese harmlosen Zwecke verwendet. Die Cookies allein sind also gar nicht so negativ, als dass man beim Besuch jeder Internetseite unbedingt mit wegzuklickenden Meldungen die Besucher nerven müsste.

Erst die Verknüpfung des Cookies mit einer Datenbank ermöglicht einen Missbrauch. Eine kleine Variable im Cookie genügt, um die dazugehörenden Einträge in der Datenbank zu finden. Sinnvoll ist das aber erst, wenn die Cookies im ganz großen Stil eingesetzt werden. Der Nutzer muss nämlich erst einmal genügend Seiten mit diesem Cookie besucht haben, um überhaupt auswertbare Daten zu liefern. So etwas ist für kleine Firmen gar nicht durchführbar. Tatsächlich sind es nur die großen Werbefirmen, die mit der Weitergabe ihrer Werbebanner an dritte Unternehmen die Cookies überhaupt erst in der für eine nutzbare Auswertung notwendigen Größenordnung im Netz verbreiten können.

Leider wird diese Funktion der Cookies immer wieder von sogenannten "Datenschutzexperten" in der Welt falsch verbreitet. Hierzu gehören erschreckenderweise auch die irreführenden Informationen auf www.datenschutz.org. Dort und auf vielen weiteren Seiten werden die Cookies einfach mit den Daten des Internetprotokolls gleichgesetzt, zu denen unter anderem die IP-Adresse, die besuchten Seiten und die Verweilzeiten auf den Seiten gehören. Das ist aber nicht der Fall, wie auch unter de.wikipedia.org/wiki/HTTP-Cookie richtig beschrieben wird. Erst die Verknüpfung mit einer Datenbank, unter Zuhilfenahme eines Cookies, ermöglicht eine Zusammenführung dieser verschiedenen Werte. Die Daten des Internetprotokolls sind keine Cookies, auch wenn diese Daten grundsätzlich auf den Computern (Servern) der Betreiber gespeichert werden. Das gehört bereits vom Anfang an zum Internetprotokoll und ohne diese Protokolldaten könnte das Internet nie funktionieren. Aus technischer Sicht gibt es deshalb auch keine essenziellen Cookies.

Natürlich ist die Auswertung des Internetprotokolls für die meisten Betreiber von Internetseiten hoch interessant. Hierzu gibt es Programme für deren statistische Erfassung. Diese sind aus Datenschutzgründen nur wenig bedenklich. Sie reichen nicht, um das Nutzungsverhalten vollständig auszuwerten und miteinander zu verknüpfen. Der Grund: Nach dem Abschalten des Computers und der erneuten Verbindung mit dem Internet sind die alten Protokolldaten nicht mehr brauchbar. Sie werden komplett neu angelegt, regelmäßig auch mit einer neuen IP-Adresse. Dadurch sind erst mithilfe der Cookies innerhalb der Datenbanken die hierfür notwendigen Verknüpfungen möglich.

Wenn man diese Zusammenhänge kennt, ist tatsächlich eine wirkungsvolle Eindämmung des Missbrauchs unserer Daten möglich. Doch Informationen hierzu werden kaum publiziert.

Einige Tipps hierzu sind auf der Seite von www.beobachter.ch zu finden. Ebenso gibt es unter www.startpage.com/blog-de/ wertvolle Informationen und Tipps. Vollständig werden wir das Ausspionieren allerdings nie verhindern können.

Das Versagen unserer Politiker:

Mit falscher Informationspolitik und den daraus entstandenen sinn- und wirkungslosen gesetzlichen Anforderungen wurde in weiten Teilen der Bevölkerung geradezu eine Cookiephobie ausgelöst, während gleichzeitig das Problem der Datensammlung durch die großen Werbefirmen nicht einmal ansatzweise eingeschränkt wurde. Warum diese Verbreitung von Lügen bei gleichzeitig sinnlosen Gesetzesbeschlüssen? Man kann nur mutmaßen, dass hier der von den Konzernen betriebene Lobbyismus eine wirkungsvolle Bekämpfung der Sammlung von persönlichen Daten und des daraus folgenden Missbrauchs verhindert. Es geht bei den per Gesetz auf allen Internetseiten notwendigen Meldungen über die Verwendung von Cookies einzig und allein um Augenwischerei. Das Sammeln von Nutzerdaten durch Werbefirmen, die mit der passenden Werbung bei vielen das berechtigte Gefühl des gläsernen Menschen verursacht haben, wird damit kaum eingeschränkt.

Ebenso ist es mit vielen Teilen der Datenschutz-Grundverordnung (DSGVO). Millionenfach werden hiermit kleine Firmen schikaniert, damit die großen Werbekonzerne ihr Unwesen so weitertreiben können wie bisher und dabei auch der amerikanische Geheimdienst NSA seinen umstrittenen Zugriff auf unsere Daten bekommt.

Dass wir immer mehr zu gläsernen Menschen werden, können unsere Politiker mit untauglichen Gesetzen nie verhindern. Es handelt sich hier einzig und allein nur um Arbeitsbeschaffungsmaßnahmen für Rechtsanwälte, die sich mit Abmahnungen eine goldene Nase verdienen können. Das 16 Prozent der Bundestagsabgeordneten Juristen sind, ist aber sicher nur ein Zufall.

Falko Göthel

Am Seitenende ist noch eine für jedermann nachprüfbare Beschreibung zu finden, wie unter Gmail die geklickten Links in den E-Mails ausspioniert werden (für die Nachprüfung sind Grundkenntnisse in HTML nützlich).

Mehr zum Thema Geschichte, Politik und Gesellschaft.

Zum Schmunzeln (leider aber auch nicht):

Bundesregierung plant Cookiebestätigung auch bei Postversand.

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So funktioniert die Spionage in den E-Mails der Accounts von Google:

Fast jeder hat bei Google ein Internetkonto. Um das für verschiedene Dienste nutzen zu können, muss eine eigene Google-E-Mail-Adresse eingerichtet werden. Ganz bequem können dann auf der Seite von Google E-Mails versendet und empfangen werden. Und was macht Google mit diesen E-Mails? Diese werden mit kleinen Code-Bausteinen bestückt, die einzig und allein dazu dienen, das Nutzungsverhalten des E-Mail-Empfängers auszuspionieren.

Jeder, der ein wenig Ahnung von HTML hat, kann das selber nachprüfen. Hierzu einfach im Browser unter Extras auf die Ansicht des Quellcodes einer aufgerufenen E-Mail gehen. Dort sind dann nicht ohne Grund die entscheidenden Stellen nur mit Javascript und nur mit maskierten Zeichencodes geschrieben. Der Code ist nicht lesbar. Speichert man die Datei aber jetzt auf dem PC ab, dann wird der Code zwangsläufig wieder in lesbaren HTML-Code zurück gewandelt. Öffnet man diese Datei nun in einem Texteditor, dann sind die in den Links eingebauten Spionagebausteine einfach zu finden. Das Muster lautet: data-saferedirecturl="https://www.google.com/url?q=https://www.beispiellink.de". Diese kleinen Bausteine kapern beim Anklicken der Links mithilfe von Javascript die eigentlichen Adressen und lenken diese zwecks Auswertung auf den Google-Server, der sie dann erst nach der Speicherung der Daten in der Spionagedatenbank an die eigentlichen Linkziele weiterleitet.

Informationen darüber gibt es auch unter lapcatsoftware.com/articles/gmail.html und github.com/newhouse/url-tracking-stripper/issues/69, allerdings nur auf englisch.

Juristisch kann aber niemand dagegen vorgehen, denn alle Nutzer von Gmail haben vorher den Nutzungsbedingungen zugestimmt. Bei den traditionellen Postdiensten wäre dieses Verhalten von Google hingegen ein strafrechtlich verfolgbarer Verstoß gegen das Postgeheimnis und das Fernmeldegeheimnis.

Übrigens: Wenn man den gegenwärtigen Irrsinn mit den Cookies auf die traditionelle Post übertragen würde, dann müssten unsere Briefe heute so aussehen.

Home Office:

In den eigenen vier Wänden zu arbeiten, hat viele Vorteile. Es gilt beim Home Office aber auch immer, negative Einflüsse zu vermeiden.



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