Stadtrundgang durch die Berliner City
In Berlin gibt es sehr viel zu sehen und die Zahl der Touristen steigt von Jahr zu Jahr. Deshalb kann man der Einfachheit halber natürlich einfach in einen Hop-on Hop-off Bus steigen und sich in der gesamten Metropole von einem Highlight zum andern kutschieren lassen. Das ist bei der Größe der Stadt auch sinnvoll, zumal viele Sehenswürdigkeiten auch weit außerhalb der City liegen. Darüber hinaus kann man aber noch mehr entdecken, wenn man die weitgehend mit dem historischen Stadtkern übereinstimmende eigentliche City zu Fuß und mithilfe der U-Bahnen und Linienbusse erkundet. Auch Berlin war nämlich einmal sehr klein. Im Mittelalter gab es hier nur die beiden Städtchen Berlin und Kölln (in einigen Quellen auch Cölln), die 1237 und 1244 erstmals erwähnt wurden. Als Residenzstadt begann Berlin im 17. Jahrhundert über die alten Stadtmauern hinauszuwachsen. Es entstanden die Vorstädte Friedrichstadt und Dorotheenstadt, aus denen sich im 19. Jahrhundert der Kern der Berliner City entwickelte. Der östlich davon liegende mittelalterliche Stadtkern veränderte sich hingegen vergleichsweise wenig, bis er im Zweiten Weltkrieg und der anschließenden Umgestaltung zur sozialistischen Hauptstadt der Deutschen Demokratischen Republik fast vollständig zerstört wurde. Insgesamt ist also die eigentliche City von Berlin kaum größer als in anderen Städten. Deshalb ist hier als Ergänzung zur Stadtrundfahrt auch eine Besichtigung zu Fuß möglich. Springer-Verlag Zimmerstraße, Stadtschloss, Holocaustmahnmal und Spittelkolonnaden Leipziger Straße City und historisches Stadtzentrum von BerlinWo einst der Kern des mittelalterlichen Berlins war, ist leicht auszumachen. Der 368 Meter in die Höhe ragende Fernsehturm ist hier eine gute Markierung. Gleich daneben steht das als Hauptsitz der Stadtregierung genutzte Rote Rathaus von 1871, während davor die St. Marienkirche und der Neptunbrunnen noch von historischen Zeiten zeugen. Der etwas weiter im Osten daran angrenzende Alexanderplatz mit der berühmten Weltzeituhr ist auch heute noch der meistbelebte Platz Berlins. Das liegt auch an dem zentralen S-Bahnhof und den Kreuzungspunkt mehrerer U-Bahnen. Doch bis Ende des 17. Jahrhunderts gab es hier nur Wiesen und Felder. Das Gebiet lag außerhalb der Stadtmauern. Das mittelalterliche Berlin:Am Alexanderplatz gibt es nichts, was irgendwie an das historische Berlin erinnert. Auch die hauptsächlich aus sozialistischen Zeiten stammende City ist hier eher langweilig. Einzig der Bahnhof macht etwas her. Aber gar nicht so weit vom Fernsehturm entfernt sind sogar noch einige mittelalterliche Reste von Berlin zu sehen. Hierzu gehört das südwestlich vom Roten Rathaus liegende, bis zur Spree reichende Nikolaiviertel mit der Nikolaikirche im Mittelpunkt. Das Gebiet wurde zu DDR-Zeiten wieder aufgebaut, wobei das Viertel allerdings nach außen quadratisch mit Betonbauten "verziert" wurde. Mittels Arkaden und Streifenfassaden unterscheiden sich diese aber immerhin von der sonst üblichen Plattenbauweise dieser Zeit. Aber es gibt auch noch weitere ursprünglich erhaltene Areale. Hinter Plattenbau-Ungetümen versteckt und zum Teil durch einen sozialistischen Brückenabriss schwer zugänglich gemacht, werden sie von vielen Berlin-Besuchern übersehen. Hierzu gehört die Ruine der Franziskaner-Klosterkirche. Diese erreicht man, wenn man sich vom Fernsehturm aus zwischen den Rathauspassagen hindurchmanövriert und es gelingt, dahinter die zu DDR-Zeiten maßlos verbreiterte Grunerstraße zu überwinden. Es fährt aber auch die U-Bahn dorthin. Eine Station hinter dem Alexanderplatz liegt hier die Haltestelle Klosterstraße. In dieser Straße wurde auch die für Ausstellungen genutzte barocke Pachorialkirche wieder aufgebaut. Und es ist sogar ein Stück mittelalterliche Stadtmauer zu sehen. Hinter dem Friedhof der Pachorialkirche, an der Stadtmauer klebend, kann in der Gaststätte "Zur letzten Instanz" von 1621 eingekehrt werden. Gar nicht so weit weg von der Klosterstraße, aber seit einem Brückenabriss in der DDR-Zeit von dort nicht mehr direkt erreichbar, liegt das historische Stadtgebiet von Neu-Kölln (nicht identisch mit dem Stadtbezirk Neu-Kölln). Erst im 17. Jahrhundert wurde diese Seite der Spree bebaut und man kommt nur über den Mühlendamm hinter dem Nikolaiviertel und die Fischerinsel im einstigen Kölln hierher. Einfacher ist es hier wieder mit der U-Bahn zur Haltestelle Märkisches Museum zu fahren. Erhalten blieb ein Teil des Märkischen Ufers (ob die Berliner wohl damals dachten, dass ihre Stadt nicht zur Mark Brandenburg gehört?). An diesem Spreeufer gibt es auch einen Museumshafen. Wobei der Hafen größer ist als der historisch erhaltene Straßenzug. Nicht weit davon kann hinter einem Bärenzwinger das Märkische Museum besucht werden (www.stadtmuseum.de). Das zum Teil an eine gotische Kirche und zum Teil an ein Renaissanceschloss erinnernde Bauwerk sieht sehr historisch aus, wurde aber erst 1908 fertiggestellt.🔝 Das Residenzviertel am Schloss und die Busverbindungen durch die City von Berlin:Die Buslinie 100 pendelt zwischen dem Alexanderplatz und dem Bahnhof Zoo quer durch die Berliner City und verbindet damit schon einen großen Teil der Sehenswürdigkeiten. Hierzu gehören auch die meisten Prunkbauten im einstigen Residenzviertel, zu dem neben der Straße Unter den Linden das Stadtschloss sowie die Museumsinsel mit dem Lustgarten und dem Dom gehören. Am Denkmal für Friedrich dem Großen wird aus der Prachtstraße Unter den Linden eine Geschäftsstraße.🔝 Im weiteren Verlauf der Busstrecke folgen das Brandenburger Tor und der Große Tiergarten mit dem Schloss Bellevue und der Siegessäule. Bemerkenswert ist auch das Sowjetische Ehrenmal im Großen Tierpark. Es wurde als Soldatenfriedhof hinter dem Brandenburger Tor erbaut, als noch nicht klar war, dass der Große Tiergarten einmal zu Westberlin gehören würde. Vom Bahnhof Zoo zurückfahren kann man übrigens mit der Buslinie 200, die ebenfalls bis zum Alexanderplatz fährt. Die Streckenführung unterscheidet sich aber etwas von der Linie 100. Die Busse fahren zum Beispiel über den Verkehrsknotenpunkt Potsdamer Platz mit dem unmittelbar daran angrenzenden Leipziger Platz. Beide Plätze waren jahrzehntelang komplett unbebaut. Die Berliner Mauer und der Todesstreifen bestimmten hier das Stadtbild. Am Leipziger Platz können übrigens das Spionagemuseum und eine der größten Shopping-Malls besucht werden (die Shopping-Mall wurde anstelle des bis 1945 größten Kaufhauses von Berlin errichtet). Mittels eines Stadtbummels sind einige der eben genannten Ziele nur mühevoll zu erreichen, das ganze wäre eher eine große Wanderung. Zumindest der Große Tiergarten gehört auch nicht wirklich zur City von Berlin. Die endet nämlich am Brandenburger Tor.🔝 Die neu entstandene historische City von Berlin:Wir begeben uns noch einmal zurück zur Straße Unter den Linden. An diese Allee grenzen die einstige Friedrichstadt und die einstige Dorotheenstadt. Beide aus der ersten größeren Stadterweiterung stammenden Gebiete werden durch die berühmte Friedrichstraße verbunden. Besonders die Friedrichstadt wurde durch den Zweiten Weltkrieg fast vollständig dem Erdboden gleichgemacht. Jahrzehntelang dauert nun schon die erneute Bebauung der Brachgrundstücke an. Ein Ende ist bis zum heutigen Tag nicht in Sicht. Viele Bauwerke wurde wieder im ursprünglichen Aussehen, manche in einem Mix aus historischer und moderner Architektur und einige sehr modern errichtet. Der Wiederaufbau dieses während der Teilung in Ostberlin liegenden Gebietes begann recht spät. Für die DDR-Köpfe war erst einmal der sozialistische Stadtumbau mit Plattenbauten rund um den Alexanderplatz wichtiger als das durch die Grenzziehung in eine Randlage geratene einstige Stadtzentrum. Erst in den 1980er Jahren begann man sich mit dem Wiederaufbau des Gendarmenmarktes auch intensiver mit dem Umfeld der Friedrichstraße zu beschäftigen. Zum Glück, denn die "Platte" (Plattenbau) war zu diesem Zeitpunkt schon stark in Verruf geraten und man engagierte nun Architekten mit mehr Fantasie und besseren Ideen. Außerdem wurde wieder weitgehend entlang der ursprünglichen Grundstücksgrenzen gebaut. Insgesamt kann sich deshalb das gesamte vom Brandenburger Tor bis zum Stadtschloss reichende Stadtgebiet sehen lassen.🔝 Friedrichwerdersche Kirche am Werderschen Markt, Unter den Linden (Westteil) und Gendarmenmarkt Lage des GendarmenmarktesFilm über den GendarmenmarktWährend der von 1976 bis 1993 wieder aufgebaute Gendarmenmarkt mit dem Deutschen Dom, dem Französischen Dom und dem Konzerthaus als schönster Platz in Berlin gilt, ist die Friedrichstraße seit den 1980er Jahren nach und nach wieder als die zentrale Einkaufs- und Geschäftsstraße der City erwacht. Es lohnt sich deshalb, hier dem Link zur Friedrichstraße zu folgen. Interessant sind aber auch die Mohrenstraße und die Ebertstraße, wo auch das Holocaustmahnmal besichtigt und begangen werden kann.🔝 Der südliche Teil der Friedrichstraße war während der Teilung der Stadt durch die Berliner Mauer ebenfalls geteilt. Als Grenzübergang wurde hier der Checkpoint Charlie auf der ganzen Welt berühmtberüchtigt. Quer dazu führte eine breite, von zwei Mauern eingefasste Schneise durch die Stadt. Innerhalb der Mauern war das Betreten verboten und es wurde auf jede Person geschossen. Entlang dieser ehemaligen und heute wieder weitgehend bebauten Schneise führt der Berliner Mauerweg entlang. Dieser um das einstige Westberlin führende Rundweg ist 160 Kilometer lang. An den meisten Stellen darf er aber nur mit dem Rad befahren und zu Fuß bewandert werden. Außerdem wurde der ehemalige Verlauf der Mauer mittels Pflastersteinen auf den Straßen markiert. Interessant sind in diesem Zusammenhang die quer zur Friedrichstraße verlaufende Zimmerstraße und die dahinter folgende Niederkirchnerstraße. Es gibt hier mehrere Touristenangebote und die Achse ist zudem historisch hochinteressant. Unter anderem lädt hier das Trabimuseum zu Rundfahrten mit dem einst auch als Rennpappe und Gehilfe bezeichneten "Volkswagen" der DDR ein und zum weiteren kann hier die Topografie des Terrors besichtigt werden. Es handelt sich hierbei um eine erhaltene Kellerfront des ehemaligen Hauptquartiers der Gestapo. In dem kostenlos zugänglichen Freilichtmuseum wird über die Gräueltaten in der Zeit des Nationalsozialismus informiert. Die Ausstellung ist damit auch ein grundsätzliches Mahnmal, denn unsere Geschichte der Menschheit ist gefüllt mit solchen abartigen Exzessen. Das gilt bis zum heutigen Tag. Nicht nur die weitverbreitete Machtgier unserer Oberhäupter, sondern auch die scheinbar hirnlos folgenden Karrieregeilen und die schweigende Mehrheit sind daran schuld. Doch nun wieder zurück zum touristischen Teil: Direkt vor der hitlerischen Gestapo-Ruine ist noch ein Teil der inzwischen selbstverständlich unter Denkmalschutz stehenden Berliner Mauer zu sehen und dahinter ragt das einst für den Reichsluftfahrtminister Hermann Göring errichtete Ministeriumsgebäude empor. Es beherbergt heute das Bundesministerium der Finanzen. Interessant sind aber auch das 1897 eröffnete Gebäude für die Abgeordneten des Preußischen Landtags, das heute Abgeordnetenhaus der Stadt Berlin ist, und der 1881 als Kunstgewerbemuseum erbaute Martin-Gropius-Bau. Beides steht direkt neben der ehemaligen Terrorzentrale, wobei das Abgeordnetenhaus einst zu Ostberlin und der Martin-Gropius-Bau zu Westberlin gehörte.🔝 Der nördliche Teil der City:Auch im Norden der City gibt es viel zu sehen. Die bei Touristen für Schifffahrten beliebte Spree teilte hier einst die 1674 gegründete Dorotheenstadt von der Spandauer Vorstadt. Besonders interessant ist die vom Hackeschen Markt, am Monbijoupark vorbei (1959 wurde das dazugehörende Schloss Monbijou abgerissen) zum ehemaligen Oranienburger Tor verlaufende Oranienburger Straße. Hier blieb städtebaulich weitgehend das alte Berlin erhalten. Auffälligstes Bauwerk ist die Alte Synagoge. Sie war von 1943 bis 1995 eine Ruine (Die Reichskristallnacht überstand sie durch das beherzte Eingreifen des Polizeibeamten Wilhelm Krützfeld) und wird heute für Ausstellungen genutzt. Der Wiederaufbau erfolgte nur bei dem zur Straße zeigende Teil. Ein Stück weiter ist das ehemalige Postfuhramt ein Hingucker. In der von der Oranienburger Straße abzweigenden Großen Hamburger Straße wurde der ehemalige jüdische Friedhof zu einer Gedenkstätte umgestaltet und ein Stück weiter (vor der Sophienkirche) sind an einigen Häusern immer noch die Einschusslöcher aus dem Zweiten Weltkrieg zu sehen. Eine S-Bahnstation von der Oranienburger Straße entfernt kann man außerdem am Nordbahnhof die Gedenkstätte Berliner Mauer besuchen. Hier gibt es ebenfalls ein erhaltenes Stück Mauer und ein Freilichtmuseum entlang der Bernauer Straße, in der sich 1961 dramatische Szenen abspielten.🔝 Lage der Neuen Synagoge in der Oranienburger StraßeDie Oranienburger Straße führt bis zum Hackeschen Markt. Das rund um den gleichnamigen S-Bahnhof liegende Gebiet gehört ebenfalls zu den Touristenmagneten. Das liegt zum einen an den vielen Biergärten und zum anderen an den am Hackeschen Markt beginnenden Hackeschen Höfen mit ihren Kunstgalerien, Boutiquen und weiteren Gaststätten.🔝 Sehenswürdigkeiten und Ausflugsziele außerhalb der City:Natürlich hat Berlin noch viel mehr zu bieten, als soeben mit der kurzen Bilderstrecke gezeigt wurde. Die Stadt gehört ja auch zu den 10 schönsten Städten in Deutschland und hat viele unverwechselbare Touristenziele. Zum Beispiel kann noch die bereits erwähnte City West am Kurfürstendamm besichtigt oder die Reichstagskuppel gegangen werden. Zu den vielen weiteren Touristenzielen gibt es eine Übersichtsseite der Sehenswürdigkeiten in Berlin. Außerdem können noch die nachfolgenden Bilder angeklickt werden.🔝 SouvenirDB TicketsHotels in Berlin:
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