Nürnberg - Reichsparteitagsgelände mit Dokumentationszentrum
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Wie war das damals eigentlich, als fast ein ganzes Volk als begeisterte Mitläufer die Fahnen schwenkte, um einem Herrscher und einer Organisation zu huldigen, die heute als die schlimmsten Verbrecher und Versager der Deutschen Geschichte gelten? Obwohl wir regelmäßig mit diesem Thema konfrontiert werden, fällt es trotzdem schwer, sich das vorzustellen - was auch daran liegt, dass das Volk nach 1945 so gar nichts mehr mit der Sache zu tun gehabt haben wollte. Doch der bis Mai 1945 anhaltende Größenwahn war extrem ansteckend. Und fast jeder ließ sich davon infizieren. An vielen Stellen im Deutschen Reich wurde dieser Größenwahn in Beton gegossen und in Stein gemeißelt. So auch in Nürnberg. Denn hier fanden die Reichsparteitage der NSDAP statt: wobei es aber nicht um Beschlüsse und Abstimmungen, sondern nur um die Verkündigung von Entscheidungen und um die Manifestation der Macht ging. Gewaltige Aufmärsche und Paraden der nationalsozialistischen Organisationen, zu denen die SA, die SS, die Hitlerjugend, der Reichsarbeitsdienst, der Bund Deutscher Mädel und auch die Wehrmacht gehörten, bestimmten dementsprechend den Tagesablauf. Hierbei waren zeitweise sogar rund 500.000 Mitwirkende beteiligt. Da diese Veranstaltungen natürlich auch ein entsprechendes bauliches Umfeld benötigten, wurde ein 11 km² großes Gelände am Naherholungsgebiet Luipoldheim zum Reichsparteitagsgelände umgestaltet. Hitlers Architekt Albert Speer übernahm die Planung. Und dabei durfte natürlich nichts zu klein geraten. Eine 40 Meter breite und 1,5 km lange Aufmarschstraße durchquert deshalb das Gelände bis zum geplanten Märzfeld, auf dem die Wehrmacht wie in einem riesigen Theater vor 250.000 Zuschauern Kriegsmanöver zeigen sollte. Doch zum Bau dieser gewaltigen Anlage kam es dann gar nicht erst. Aber andere Bauwerke und Veranstaltungsflächen, wie das für 250.000 Teilnehmer und 70.000 Zuschauer errichtete Zeppelinfeld und die Luitpoldarena, wurden von Hitler und seinen Kohorten bis 1938 alljährlich im September emsig genutzt. Plötzlich war allerdings Schluss. Während des Zweiten Weltkriegs wurde wohl diese Art der Machtdemonstration nicht mehr für so wichtig erachtet. Auch heute noch lässt sich der damalige Zeitgeist, bei dem der Einzelne "Nichts" und das große Ganze "Alles" bedeutete, auf dem Areal deutlich erkennen. Obwohl das Reichparteitagsgelände nie fertiggestellt wurde und Teile davon in späteren Jahrzehnten mit Wohnhäusern, Gewerbeflächen, Kleingärten und der Nürnberger Messe überbaut wurden, gehört es zu den besonders häufig besuchten Ausflugszielen in Deutschland. Wobei man aber ob der Dimensionen gut zu Fuß sein muss. Doch an den einstigen Objekten (heute als Stationen bezeichnet) wird man dann anhand von Schautafeln für die Mühe belohnt. Hier sind neben interessanten Informationen auch viele historische Fotos zu sehen. Besonders wichtig ist es aber, dem Dokumentationszentrum des Reichsparteitagsgeländes einen Besuch abzustatten. Dieses befindet sich in der ebenfalls unvollendeten Kongresshalle am nördlichen Ende des Areals am Dutzendteich. Es wurde 2001 eröffnet und zeigt die gesamte Geschichte der Nürnberger Reichsparteitage und deren Bedeutung im Dritten Reich. Aber auch die einst hier verkündeten Nürnberger Rassegesetze und die nach dem Krieg stattgefundenen Nürnberger Prozesse sind ein Thema der Ausstellung. Öffnungszeiten: Das Reichparteitagsgelände ist jederzeit kostenlos zugänglich. Das Dokumentationszentrum Reichsparteitagsgelände hat täglich geöffnet, in der Woche von 09:00 Uhr bis 18:00 Uhr und am Wochenende von 10:00 Uhr bis 18:00 Uhr. SouvenirBilder von Sehenswürdigkeiten in Nürnberg mit touristischen Informationen:Glenn Miller Orchestra dire...Adventszauber im Bayernpark Folgendes kann in Nürnberg ebenfalls besucht werden:
Ausflugsziele, Sehenswürdigkeiten, Freizeitziele und Museen in und im Umkreis von Nürnberg:
Weitere Informationen über Nürnberg im Internet:
Hotel Nürnberg hier buchen Lage des Reichsparteitagsgeländes:Hier kann die Route zur Reichsparteitagsgelände berechnet werden, auch vom aktuellen Standort aus. Außerdem bieten wir die GPS-Daten als Wegpunkt zum Download im GPX-Format an, für den Import in Navigationsgeräten und in Google Earth. Die GPS-Daten lauten: Latitude = 49.4270 und Longitude = 11.1135. Das Reichsparteitagsgelände in Nürnberg als Markierung auf dem Stadtplan bzw. der Landkarte von OpenStreetMap: Lageplan als größere Karte zeigen. |