Touristische Informationen für eine Reise zu den Kapverden mit der Insel Santo Antão

Berge und Landwirtschaft auf der Insel Santo Antão

Die zum Staat Kap Verde gehörende Gruppe der Kapverdischen Inseln sind weniger bekannte Reiseziele. Dabei kann man diese im Vergleich zu Asien und Amerika viel schneller erreichen. Ein Problem sind allerdings die Flugverbindungen. Es gibt von Deutschland aus nur wenige Direktflüge.

Touristenziele sind in der Regel die Inseln Sal und Boa Vista mit ihren weißen Sandstränden und der Garantie für Sonnenschein bei ganzjährigen Temperaturen von über 25 Grad.

Das liegt daran, dass die Kapverden in der Sahelzone liegen. Es gibt nur selten Niederschläge und auf den Inseln findet man überwiegend Halbwüsten und karge Savannenlandschaften.

Anders sieht es hingegen auf der Insel Santo Antão aus. Die Berge dieser Insel ragen bis zu 1979 Meter in die Höhe. Wie auf den Kanarischen Inseln, auf Madeira und auf den Azoren werden dadurch die Wolken abgefangen. Diese regnen auf der Nordseite an den Bergen ab und im Unterschied zu den meisten anderen Inseln wird hier Landwirtschaft betrieben.

Santo Antão ist in den Höhenlagen von Wäldern bedeckt und in den Tälern wird das Land mittels Levadas bewässert. Dadurch ist die Insel besonders in den Wintermonaten eine beliebte Wanderregion. Erwähnenswerte Strände gibt es hingegen nicht. Hierzu muss man zur Nachbarinsel São Vicente überwechseln.

Einreisebedingungen für Kap Verde

Die Einreise in den Inselstaat Kap Verde ist für einen Aufenthalt bis zu 30 Tage visumfrei. Allerdings muss ein gebührenpflichtiges Einreiseformular ausgefüllt werden (also eigentlich wie in einem visumpflichtigen Land). Um den bürokratischen Aufwand am Flughafen zu vermeiden, sollte man dieses Formular spätestens 5 Tage vor Reiseantritt unter www.ease.gov.cv ausfüllen und die Anmeldegebühr bezahlen.

Währung in Kap Verde:

Die Währung in Kap Verde ist der Kap-Verde-Escudo. Das Umtauschverhältnis ist zum Euro festgelegt. Ein Euro entspricht 110,265 CVE. Es fallen aber Umtauschgebühren an. Diese sind an den Flughäfen mit 10 Prozent am höchsten und betragen bei einigen Banken und an Geldautomaten nur einige Euro.

Auf den Inseln mit den touristischen Badestränden wird in allen Geschäften und Gaststätten auch der Euro akzeptiert. Ein Euro entspricht dann 100 Escudos, also wie an den Flughäfen.

Die Preise unterscheiden sich auf den Inseln. Während auf den Badeinseln die Kosten mit denen in Deutschland vergleichbar sind, bezahlt man zum Beispiel auf Santo Antão oft nur den halben Preis.

Auf den Hauptinseln kann man fast überall auch mit Kreditkarten bezahlen. Auf den abgelegenen Inseln ist das weniger häufig der Fall. Geldautomaten für internationale Kreditkarten gibt es überall.

Elektroanschlüsse in Kap Verde:

In Kap Verde beträgt die Netzspannung zwischen 220 und 230 Volt. Außerdem hat das Land das deutsche Steckdosensystem übernommen. Somit passen alle deutschen Stecker und es werden keine Adapter benötigt.

Küste bei Paúl und bei Fontainhas

Unterwegs in Kap Verde mit öffentlichen Verkehrsmitteln

Genaugenommen gibt es einen öffentlichen Busverkehr nur in den größeren Städten. Man bezahlt beim Busfahrer einen sehr niedrigen Preis.

Über Land fahren hingegen nur die privaten Kleinbusse und offene Jeeps mit Sitzbänken. Sie sind meist mit der Aufschrift Aluguer gekennzeichnet. Alle Insulaner nutzen diese Transportmöglichkeit zu staatlich festgelegten Preisen. Nur wenige besitzen ein eigenes Auto. Es gibt feste Abfahrts- und Ankunftsplätze. Ansonsten halten die Busse bei jedem, der an der Straße winkt.

Aber Achtung: Die Fahrer bieten auch Taxifahrten an. Dann kostet es etwa den zehnfachen Preis. Man muss vorher klären, dass man als Aluguer bzw. Collectivo fahren möchte. Dann dauert es in der Regel, bis der Fahrer genügend Fahrgäste hat, um loszufahren.

Außerdem behaupten die Fahrer gern, dass zum gewünschten Ziel nur Taxifahrten möglich sind. Tatsächlich muss man aber meist nur am nächsten größeren Ort umsteigen.

Die Aluguers fahren zwischen allen größeren Ortschaften und wichtigen Touristenzielen in kurzen Abständen. Manchmal muss man aber auch eine Stunde warten. Von kleineren Orten fahren sie manchmal nur am Morgen zur Stadt und am Abend wieder zurück.

Auch die Schulkinder werden von Aluguers transportiert und typischerweise haben die Einheimischen auch Telefonnummern von einigen Fahrern. Mein Gastgeber in Ribeiro Grande hatte so sogar eine Abholung am Haus mit einem Aluguer organisiert.

Anreise zur Insel Santo Antão:

Die Insel Santo Antão gilt als die schönste Insel des Archipels. Aber die Anreise ist etwas umständlich. Sie ist im Prinzip nur mit der Fähre von Mindelo auf der Nachbarinsel São Vicente aus möglich. Die Fähre verkehrt dreimal am Tag. Die aktuellen Abfahrtszeiten sind auf www.cvinterilhas.cv ersichtlich. Vorher muss man aber erst mit einem Inlandsflug nach São Vicente fliegen.

Wohl deshalb wurde die Insel bisher hauptsächlich nur von französischen Wanderern entdeckt. Touristen aus anderen Ländern sieht man eher selten. Und überhaupt leben nur wenige Menschen auf der Insel. In den Städten und Dörfern kennt jeder jeden und nach ein paar Tagen trifft man überall auch die gleichen Touristen.

Diese Abgeschiedenheit hat aber auch zur Folge, dass die Versorgung für westlich verwöhnte Menschen etwas gewöhnungsbedürftig ist. Der typische Badeurlauber würde hier vermutlich schnell unzufrieden werden.

Dafür sind die Einheimischen sehr ausgeglichen und die Kriminalitätsrate ist niedrig, obwohl man auch oft um Geld angebettelt wird.

Berglandschaften in den Höhenlagen der Insel Santo Antão in Kap Verde

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