Schloss Marienburg
Wie kein anderes Schloss zählt das Schloss Marienburg einerseits zu den schönsten Schlössern in Deutschland anderseits aber leider auch zu den deutschen Kulturgütern, die mehr schlecht als recht verwaltet werden. Schon von außen fallen ungewöhnliche Widersprüche ins Auge. Eine wunderschöne Kulisse, die durch neogotische Architektur mit Türmen, Schießscharten, zinnenbewehrten Mauern und mächtigen Toren an ein Märchenschloss erinnert, wird, wie die einstige innerdeutsche Grenze, durch Stacheldrahtverhaue gesichert und von Hunden bewacht. Deutlich wollte damit der ehemalige Eigentümer, Ernst August von Hannover V. (mehrmals durch Negativschlagzeilen aufgefallen), seinen Besitzanspruch zur Schau stellen. Irgendwie ist das Schloss damit aber auch ein Beispiel für den inkonsequenten Umgang der Politiker und Gesetzgeber mit eigentlich dem Volk gehörenden Kulturgut. Da das einst offiziell durch Einnahmen aus landwirtschaftlichen Betrieben, tatsächlich aber durch die Arbeitskraft unserer Vorfahren finanzierte Schloss samt Inventar nicht geschützt wurde, konnte der Eigentümer im Jahr 2005 drei Viertel der wertvollen und einmaligen Einrichtung verscherbeln. Es entstand ein Schaden von 44 Millionen Euro. Für die Allgemeinheit gingen dabei bedeutende und historisch einmalige Kulturgüter verloren, deren Wiederbeschaffung, wenn sie den einmal möglich sein sollte, dem Steuerzahler viel Geld kosten wird. Trotzdem kann das Schloss per Führung auch im Inneren besichtigt werden. In den original und eigentlich sehr gut erhaltenen Schlossräumen können dabei die Überbleibsel der prunkvollen Ausstattung besichtigt werden (das Museum wurde nach dem Ausverkauf 2006 wieder eröffnet). Außerdem ist die kostenlose Besichtigung des Schlosshofes und der ursprünglich aus dem Mittelalter stammenden Bastionen möglich. Das Schloss selber ist hingegen im 19. Jahrhundert entstanden. Es wurde als ländliche Sommerresidenz, Jagdschloss und angedachter Witwensitz für Marie, der Gemahlin des Königs von Hannover, erbaut. Die Geschichte sorgte jedoch dafür, dass die Königin nur ein Jahr auf dem Schloss verweilen konnte, denn das Königreich Hannover wurde 1866 von Preußen annektiert. Das war eine Folge des Machtkampfes zwischen den beiden Hegemonialmächten Preußen und Österreich, den Preußen im Krieg von 1866 für sich entscheiden konnte und der den Zerfall des Deutschen Bundes und damit auch die Ausgliederung des österreichischen Staates zur Folge hatte. Da Hannover auf der Seite von Österreich kämpfte, war damit auch das Ende des seit 1814 existierenden Königreichs von Hannover besiegelt. Das hoch auf einem Berg über dem Tal der Leine emporragende Schloss ist wirklich eine Augenweide. Es strahlt sowohl von außen als auch im Inneren eine einmalige Eleganz aus. Wollen wir hoffen, dass der Umgang mit diesem wertvollen und wirklich erhaltenswerten Kulturgut durch den neuen Eigentümer, Prinz Ernst August von Hannover VI., in Zukunft auf einer besseren Basis steht, zumal die Schlossführungen von sehr engagierten Mitarbeitern durchgeführt und sogar Sonder- und Themenführungen angeboten werden. Öffnungszeiten und weitere Informationen über das Ausflugsziel Schloss Marienburg:Veranstaltung eintragenSouvenirDB TicketsHotels in der Nähe des Ausflugsziels Schloss Marienburg in Hildesheim:
Hotels in Hildesheim Ausflugsziele, Sehenswürdigkeiten, Freizeitangebote und Museen im Umkreis von Schloss Marienburg (Nordstemmen und Sarstedt):
Hotel Hildesheim hier buchen Lage des Schlosses:Hier kann die Route zu diesem Ausflugsziel berechnet werden, auch vom aktuellen Standort aus. Außerdem bieten wir die GPS-Daten als Wegpunkt zum Download im GPX-Format an, für den Import in Navigationsgeräten und in Google Earth. Die GPS-Daten lauten: Latitude (entspricht dem Breitengrad) = 52.17289 und Longitude (entspricht dem Längengrad) = 9.76650. Das Schloss Marienburg bei Nordstemmen in der Region Hannover mit Straßenkarte und Zoomfunktion auf der Landkarte von OpenStreeteMap: Lageplan als größere Karte zeigen. Bilderfreigabe: Die Bilder dieser Seite dürfen unter bestimmten Bedingungen für private und kommerzielle Zwecke kostenlos benutzt werden. Weiteres siehe Bilderfreigabe. |